Seniorenwohnungen und Altersheime erfordern unterschiedliche Notrufsysteme

Von Rolf Bona & Sabina Crameri-Hamel

Die Anforderungen an Notrufsysteme für Senioren variieren stark je nach Wohnsituation, sei es in einer Seniorenwohnung oder in einem Alters- und Pflegeheim. Dabei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, darunter der Gesundheitszustand der Bewohner, die Verfügbarkeit von Pflegepersonal, die Kosten und die technologischen Anforderungen.

Eine differenzierte Betrachtung dieser Aspekte ist entscheidend, um bedarfsgerechte Lösungen zu wählen, die neben den Bedürfnissen der Nutzer auch die Bedürfnisse der Betreiber berücksichtigt:

 

Alters- und Pflegeheime

Komplexität der Pflegebedürfnisse: In Altersheimen leben mehrheitlich ältere Menschen mit komplexen medizinischen Bedürfnissen und Pflegeanforderungen. Dies erfordert eine grössere Anzahl Fachkräfte, darunter Pflegefachpersonal, Pflegeassistentinnen und Ärzte. Aufgrund des Fachkräftemangels sind die Altersheime vermehrt auf technologische Lösungen angewiesen, um die Betreuung und Überwachung der Bewohner effektiver zu gestalten. Alarmsysteme in Altersheimen können – nebst der klassischen Ruffunktionalität – entsprechend mit medizinischen Überwachungsgeräten gekoppelt sein, um Vitalparameter der Bewohner, wie Herzfrequenz, Aktivität und Inaktivität, Schlaf und mehr, zu überwachen und bei auffälligen Werten Alarm auszulösen.

Professionelle Betreuung und Intervention: Altersheime verfügen über qualifiziertes Pflegepersonal, das im Notfall schnell und kompetent reagieren kann. Notrufsysteme sollten die Arbeit dieser Fachkräfte unterstützen und ihnen effektive Werkzeuge zur Verfügung stellen, um auf Notfälle zu reagieren. Gleichzeitig sollten sie den Betreibern eine einfache und intuitive Verwaltung ermöglichen, um den Arbeitsaufwand zu minimieren und die Effizienz zu steigern.

Kosteneffizienz und Technologie: Trotz höherer Anfangsinvestitionen bieten fest installierte Notrufsysteme in Altersheimen langfristig eine kosteneffiziente Lösung. Moderne Technologien ermöglichen eine effektive Überwachung der Bewohner und eine rasche Intervention im Notfall. Die Betreiber profitieren von einer zuverlässigen und wartungsarmen Lösung, die es ihnen ermöglicht, ihre Ressourcen optimal einzusetzen und eine hohe Qualität in der Betreuung sicherzustellen, da die Systeme meist vollintegriert sind.

 

Seniorenwohnungen

Selbstständigkeit und Autonomie: Senioren, die in Wohnungen leben, schätzen oft ihre Unabhängigkeit und möchten so lange wie möglich selbstständig bleiben. Daher sind Notrufsysteme gefragt, die im Notfall unauffällig und einfach zu bedienen sind, ohne die Selbstständigkeit der Bewohner einzuschränken. Gleichzeitig sollten sie den Betreibern ermöglichen, den Alltag der Bewohner effizient zu unterstützen und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Integration sozialer Unterstützung: In Seniorenwohnungen ist oft ein starkes soziales Netzwerk vorhanden, bestehend aus Nachbarn, Freunden, Familienmitgliedern oder der lokalen Spitex. Notrufsysteme sollten in der Lage sein, neben professionellen Diensten auch dieses soziale Umfeld zu involvieren, um im Ernstfall zusätzliche Unterstützung zu mobilisieren. Dies kann die Betreiber entlasten und die Lebensqualität der Bewohner verbessern.

Kosten und Installation: Die Installation von Notrufsystemen in Seniorenwohnungen sollte kostengünstig und unkompliziert sein, um sowohl den Bewohnern als auch den Betreibern der Wohnanlage eine flexible und effiziente Lösung zu bieten. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Betreiber Zugang zu einem zuverlässigen Support und Wartungsdienst haben, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.

 

Fazit:

Insgesamt müssen Alters- und Pflegeheime sowie Seniorenwohnungen ihre Alarmsysteme entsprechend den verfügbaren Ressourcen, den individuellen Bedürfnissen der Bewohner und dem Personalbedarf gestalten. Der Personal- und Betreuungsmangel stellt eine grosse Herausforderung für die Pflege dar, und technologische Lösungen können dazu beitragen, die Versorgung älterer Menschen zu verbessern und gleichzeitig die Belastung des Pflegepersonals zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wahl des richtigen Alarmsystems von den individuellen Bedürfnissen der Bewohner und den Ressourcen der Einrichtung abhängt. Insbesondere in Alters- und Pflegeheimen können fest installierte Rufsysteme immer sinnvoll sein, um eine hochwertige Pflege und eine lückenlose Überwachung sicherzustellen. In Alters­wohnungen hingegen, wo die Bewohner in der Regel unabhängiger sind, sind kostengünstige stationäre und mobile Hausnotrufsysteme eine praktikable, wirtschaftliche Lösung. Aufgrund der hohen Kosten in Heimen lohnt es sich auch für die Gemeinden, wenn Senioren möglichst lange in Seniorenwohnungen verbleiben können, bevor ein Wechsel ins Alters- und Pflegeheim ansteht.

 

 

Rolf Bona

CEO & Product Development

Sabina Crameri

CMO & Business Development, Stv. CEO