Frage 1: Was war die Hauptmotivation und Inspiration für die Entwicklung dieser neuen Notrufuhr?
Die Hauptmotivation für die Entwicklung dieser neuen Notrufuhr entstand aus meiner langjährigen Erfahrung im Bereich Notruflösungen, sowohl als Leiter der grössten Schweizer Notrufzentrale als auch als Geschäftsführer und Produktentwickler bei SmartLife Care. Ich habe nahezu jedes Notrufgerät und jede Smartwatch mit Notruffunktion weltweit getestet und stand vielen Entwicklern beratend zur Seite.
In meiner Arbeit wurde mir klar, dass klassische Notrufgeräte mit grossem Lautsprecher und Notrufknopf ideal für hochaltrige Senioren mit eingeschränkten motorischen und kognitiven Fähigkeiten sind. Doch wir erhielten auch zahlreiche Anfragen von fitten Senioren, die sich absichern wollten, aber nicht auf ein herkömmliches Notrufgerät zurückgreifen wollten. Da ich die Herausforderungen bestehender Notruf-Smartwatches kannte, entschied ich mich, eine eigene zu entwickeln – mit dem Ziel, dass jeder bei SmartLife Care ein Notrufgerät findet, das seinen individuellen Bedürfnissen entspricht. Als grösster Anbieter in der Schweiz sind wir dies unseren Kunden und Partnern schuldig.
Frage 2: Welche spezifischen Bedürfnisse von Senioren haben Sie bei der Entwicklung berücksichtigt?
Bei der Entwicklung der neuen Notrufuhr haben wir spezifische Bedürfnisse von Senioren in verschiedenen Lebenssituationen besonders berücksichtigt:
Einfache Bedienung: Für Senioren ist es wichtig, dass die Uhr unkompliziert und ohne technische Hürden bedient werden kann. Daher haben wir eine benutzerfreundliche, übersichtliche Oberfläche entwickelt, die leicht zugänglich ist.
Diskretion und Ästhetik: Viele fitte Senioren möchten kein klassisches Notrufgerät, das nach einem Hilfsmittel aussieht. Unsere Uhr wurde daher modern und unauffällig gestaltet, ähnlich einer stilvollen Smartwatch, die sich perfekt in den Alltag integriert.
Sicherheit und Zuverlässigkeit: In Notsituationen muss die Uhr verlässlich funktionieren. Deshalb haben wir auf präzise GPS-Ortung, eine stabile Notruffunktion und zuverlässige Kommunikationswege geachtet, um schnelle Hilfe zu gewährleisten.
Tragekomfort: Da die Uhr täglich getragen wird, haben wir grossen Wert auf ein leichtes, angenehmes Tragegefühl gelegt, sodass die Uhr den Alltag nicht beeinträchtigt.
Sinnvolle Funktionen: Statt technischer Spielereien konzentrieren wir uns auf Funktionen, die wirklich von Nutzen sind. Die Notruffunktion mit GPS-Ortung, der Schrittzähler und der Pulsmesser bieten praktische Vorteile für die Gesundheit.
Unabhängigkeit vom Smartphone: Viele Smartwatches mit Notruffunktion blieben oft ungenutzt, weil sie eine Smartphone-App zur Konfiguration und/oder Notrufannahme erforderten. Aus Gesprächen mit Senioren und Angehörigen wissen wir, dass viele kein Smartphone besitzen oder sich mit der Technik überfordert fühlen. Zudem konnten viele Anbieter die notwendigen Apps nicht aktuell halten. Um diese Hürden zu vermeiden, haben wir unsere Notrufuhr unabhängig von einem Smartphone entwickelt. Sie wird direkt in unsere Notrufplattform integriert, was die Nutzung deutlich vereinfacht. Senioren müssen sich so nicht mit technischen Details befassen, und die Uhr bleibt zuverlässig und einsatzbereit – ohne den Bedarf an externen Apps oder regelmässigen Updates.
Frage 3: Die Uhr sieht doch anderen Smartwatches ähnlich. Was macht die Smartwatch Notrufuhr Ora besonders?
Auf den ersten Blick mag die Ora wie eine typische Smartwatch aussehen, doch was sie wirklich auszeichnet, sind die unsichtbaren, aber entscheidenden Unterschiede. Wie alle Notruflösungen von SmartLife Care basiert auch die Ora auf unserer extrem sicheren Notrufplattform. Ursprünglich von der Swisscom gegründet, lebt diese technologische Heritage in unseren Produkten weiter. Unsere Plattform gehört zu den weltweit sichersten und zuverlässigsten Notrufsystemen, was entscheidend ist, um in Notsituationen schnell und zuverlässig Hilfe zu leisten.
Im Gegensatz zu anderen Smartwatches, die oft ein Smartphone zur Nutzung erfordern, ist die Ora komplett unabhängig und in unsere hochsichere Plattform integriert. Dies bedeutet, dass die Uhr sofort einsatzbereit ist, ohne komplizierte Apps oder Konfigurationen. Sie vereint moderne, ansprechende Ästhetik mit den besonderen Funktionen eines Notrufgeräts: GPS-Ortung, Pulsmessung, Schrittzähler und eine robuste Notruffunktion. Durch diese Kombination aus Sicherheit, Anwenderfreundlichkeit und modernem Design bietet die Ora eine einzigartige Lösung, die auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, aber im Hintergrund auf höchstem Niveau arbeitet.
Frage 4: Wie sehen Sie die Zukunft von Notruflösungen und welche Rolle spielt SmartLife Care dabei?
Technologische Innovationen sind zweifellos faszinierend und scheinen unbegrenzt, wie wir jedes Jahr bei der CES in Las Vegas sehen. Die grösste Herausforderung liegt jedoch in der praktischen Umsetzung. In unserer Branche ist der Nutzer, in diesem Fall der Senior, oft nicht in der Lage oder bereit, komplexe Technologien zu bedienen. Natürlich könnten Wohnungen mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet werden, aber wir haben in der Schweiz festgestellt, dass unsere Kunden es nicht schätzen, überwacht zu werden. Mehrere Pilotprojekte haben gezeigt, dass diese Art der Überwachung schlichtweg abgelehnt wird.
Auch die Idee, Daten zu sammeln und mithilfe von Künstlicher Intelligenz auszuwerten, um beispielsweise einen Sturz zu erkennen, klingt vielversprechend. Doch derzeit ist die Technologie noch nicht ausgereift genug. Variablen wie Haustiere oder Abwesenheiten durch Urlaub machen die Datenanalyse ungenau, und Fehlalarme sind nach wie vor ein grosses Problem. Diese führen nicht nur zu Stress im Umfeld des Betroffenen, sondern belasten auch Rettungsdienste wie Ambulanzen und die Spitex.
Ein gutes Beispiel dafür sind die 911-Einsatzzentralen in den USA, die inzwischen einige Notrufe von Apple-Smartwatches, die ohne Antwort eingehen, nicht mehr bearbeiten. Fehlalarme sind dort so häufig, dass die Systeme nicht mehr zuverlässig genutzt werden können.
Darum haben wir bei SmartLife Care eine Smartwatch entwickelt, die – wie unsere anderen Notrufgeräte – nur in Verbindung mit einem Abo funktioniert. Dies gewährleistet, dass die Uhr nahtlos in unsere hochsichere Notrufplattform eingebunden ist und rund um die Uhr mit unserer Zentrale verbunden bleibt. Dadurch wird sichergestellt, dass Notrufe immer von echten Menschen bearbeitet und betreut werden, anstatt sich auf potenziell fehleranfällige, rein technische Lösungen zu verlassen. So können wir die Vorteile der Smartwatch-Technologie bieten, ohne die Risiken von Fehlalarmen oder der Überforderung durch zu komplexe Systeme einzugehen. Unsere Abomodelle garantieren zudem die kontinuierliche Betreuung und Wartung der Geräte, damit sie jederzeit zuverlässig funktionieren.
Abschliessende Frage: Was treibt Sie persönlich an, die Entwicklung von Notruflösungen weiter voranzutreiben, und welche Werte stehen dabei für Sie im Mittelpunkt?
Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt. Was mich antreibt, ist das Bewusstsein, dass unsere Notruflösungen dazu beitragen, Leben zu retten und älteren Menschen mehr Sicherheit und Unabhängigkeit zu geben. Viele Senioren möchten so lange wie möglich selbstbestimmt leben, und ich sehe es als unsere Aufgabe, ihnen dabei zu helfen. Dabei geht es nicht nur um Technologie, sondern um Vertrauen, Zuverlässigkeit und Einfachheit.
Ein wesentlicher Aspekt unserer Arbeit ist auch der Beitrag zur Reduktion der Gesundheitskosten. Das A und O ist es, dass nach einem Sturz schnell Hilfe geleistet wird, denn schnelle Reaktionen können schwere Folgeschäden und lange Krankenhausaufenthalte verhindern. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem, dass sich Senioren, die ein Notrufgerät tragen, sicherer fühlen und sich dadurch mehr bewegen. Dies hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile, wie die Verbesserung der Mobilität und der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Das Wissen, dass wir durch unsere Arbeit einen echten Unterschied im Leben unserer Kunden machen und gleichzeitig zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen, motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Sicherheit, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit stehen für mich dabei an erster Stelle.